Der Fressapparat

Wie bei allen Lebewesen beginnt der ganze Verdauungsvorgang schon bei der Nahrungsaufnahme. Aber auch hier sind wir Kühe ein wenig besonders.

Beginnen wir bei unserer Schnauze, sie ist der äußerste Teil unseres „Fressapparats“, der mit dem Futter in Kontakt kommt.

  • Unsere Schnauze heißt „Flotzmaul“. Hier ist sozusagen die Oberlippe mit der Nase verschmolzen.
  • Das Flotzmaul ist bis auf ein paar Sinushaare, also Tast- und Fühlhaare unbehaart. Diese Tasthaare sind wichtig, da mein Sichtfeld im Bereich der Futteraufnahme sehr schlecht ist. Außerdem befinden sich auf der Lederhaut noch einige seröse Drüsen, die Flotzmauldrüsen.
  • Es gibt unsere Flotzmäuler gepunktet, wie es meines ist, einfarbig, hell, dunkel, … Die äußerliche Erscheinung ist daher fast so individuell, wie die feine Musterung der Haut. Aber auch nur fast, denn diese Papillarlinien, die durch die feinen Furchen und Felderung entstehen, kann man sogar mit der Individualität eines Fingerabdrucks gleichsetzen.

Für die Futteraufnahme brauch es natürlich auch ein Gebiss im Flotzmaul. Über das Gebiss der Kuh wollen wir mal im Folgenden sprechen.

Na, wer von euch hat schon mal ein Kälbchen an seinem Finger nuckeln lassen? Habt ihr euch schon mal gefragt, warum ihr das so einfach ohne Angst haben zu müssen in den Finger gebissen zu werden, machen könnt? Oder vielleicht ist es euch auch direkt aufgefallen.

  • Wir Kühe haben nämlich nur unten 8 Schneide- und Eckzähne, wohingegen sich oben ausschließlich eine verhornte Kauleiste ohne Zähne befindet.

  • Wenn ich auf einer Wiese mit langem Gras bin, dann umschlinge ich mit meiner Zunge ein Grasbüschel und reiße ihn über meine unteren Zähne ab. Kurzes Gras knabber ich ganz einfach mit den Lippen ab. Das funktioniert also ganz ohne Zähne am Oberkiefer.

  • Wenn wir fressen schlingen wir das aufgenommene Futter zunächst fast ungekaut herunter, bis wir dann zum Wiederkäuen kommen. Dann zermahlen wir mit unseren 24 Backenzähnen (je 12 im Unter- und Oberkiefer), auch Mahlzähne genannt, das Futter. Da diese Zähne durch das Kauen stark abgenutzt werden, wachsen sie ständig an der Wurzel nach.

  • Insgesamt haben wir Kühe also 32 Zähne.

  • Übrigens haben wir auch Milchzähne. Unser Milchgebiss besteht nur aus 20 Zähnen, da die hinteren Backenzähne keine „Milchzahn-Vorgänger“ haben. Bis zu unserem 5 Lebensjahr werden dann nach und nach unsere Milchzähne ausgewechselt, bis unser Gebiss vollständig ist. Ich darf also grade das Zahnen am eigenen Leib erfahren und ich kann euch sagen es ist kein Spaß.

– Rubi

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